|
Der am 27. Oktober 1923 in New York geborene Roy Lichtenstein war der
konsequenteste Maler der Pop-Art, da er in seinen Werken populäre Bildformeln
aus Comics, Werbung und
Trickfilmen oder bekannten Kunstwerken und Malstilen aus ihrem gewohnten
Darstellungszusammenhang entnahm. Der dadurch erzeugte Verfremdungseffekt
trug ähnlich wie bei den Arbeiten Andy Warhols zur Versinnbildlichung von
Konsumzusammenhängen bei. Lichtensteins Arbeiten waren ernstzunehmende Versuche, die Kluft zwischen sogenannter "highbrow-art", der gehobenen Kunst, and der "lowbrow-art", dem Trivialen und Populären, zu überbrücken. Damit reflektierte die Malerei zum ersten Mal über jene technischen Möglichkeiten, die ein Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit aufwies. Lichtenstein gestaltete seine Bilder durch Rastertechniken, klare Kontraste und einer Beschränkung auf Grundfarben in der Wirkung von Billigdrucken, womit er Bildzeichen schuf, die schon bald jeder Betrachter mit dem Begriff Pop-Art assoziierte. Indem er die malerische Textur der herkömmlichen Malerei durch eine industrielle Textur über eine Imitierung von Drucktechniken durch Rasterpunkte ersetzte, erzeugte er beim Betrachter die nötige kritische Distanz, die diesem erst den unbewussten Konsum von Massenprodukten wie Comics oder Bildern bewusst machte. Roy Lichtenstein starb Ende September 1997 im Alter von 73 Jahren. |